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Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
Ameisenbergstraße 65
D-70188 STUTTGART
Tel.: +49-(0)711-486165 - Fax: +49-(0)711-4800408
Mitglied im Verband Deutscher Antiquare e. V.
USt-IdNr. DE147436166
E-mail: antiquariat@musik-druener.de
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72 weitere Lieblingsstücke
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Handschriften |
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Gedruckte Musikalien, |
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teils mit autographen Anmerkungen |
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Faksmilie-Ausgaben |
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Musikbücher |
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Musikbücher |
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Bestell-Nr.
A09/469
Preis € 1.800,--
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BACH, Carl Philipp Emanuel (1714–1788). Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen mit Exempeln und achtzehn Probe-Stücken in sechs Sonaten erläutert. Erster Theil. Leipzig, Schwickert, 1787 (= Dritte mit Zusätzen und sechs neuen Clavier-Stücken vermehrte Auflage). VIII S. ( Vorrede), 103 S. quarto. Beigebunden: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Zweyter Theil, in welchem die Lehre von dem Accompagnement und der freyen Fantasie abgehandelt wird. Nebst einer Kupfertafel. Leipzig, Schwickert, 1780. 5 Bll., 341 S. quarto, angehängtes Faltblatt in Stich. In zeitgenössischem HLdrbd. mit schwarzbraun strukturiertem Kleisterpapierüberzug und Grünschnitt, quarto. Rückenleder stark berieben, in der Substanz aber immer noch gut. Buchdecke mit geringen Lagerungsspuren, Buchblock indes hervorragend erhaltend.
Eines der berühmtesten Schulwerke überhaupt und zugleich ein wahres Kompendium zur Aufführungspraxis der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, das Gerber bereits 1790 im ATL rühmte: „Noch immer bleibt sein Versuch das einzige klassische Werk in seiner Art.“ Während der erste Teil wie gewöhnlich die separat in Folio publizierten Notenanhänge nicht enthält, liegt der zweite Teil inklusive der Kupfertafel) vor. – In der Einleitung formuliert Bach die drei Grundvoraussetzungen für ein gutes Klavierspiel, nämlich „die rechte Fingersetzung, die guten Manieren [d. h. Verzierungsformen], und guter Vortrag.“ Umfangreiche Erläuterungen betreffen die Frage, welche Voraussetzungen ein gutes Instrument besitzen müsse. Ferner werden die „Manieren“ eingehend besprochen. Zu Bachs Zeit waren sie improvisierendes Beiwerk und doch elementarer Bestandteil der Musik; nach dem Verlust dieser grundlegenden Bedeutung in den nachfolgenden Epochen stellt allerdings gerade dieser Aspekt für die heutige historische Aufführungspraxis eine große Herausforderung dar: „Sie [die Verzierungen] hängen die Noten zusammen; sie beleben sie; [...] sie helfen ihren Inhalt erklären [...]; sie geben einen ansehnlichen Theil der Gelegenheit und Materie zum wahren Vortrage; einer mäßigen Composition kann durch sie aufgeholfen werden, da hingegen der beste Gesang ohne sie leer und einfältig, und der kläreste Inhalt davon allezeit undeutlich erscheinen muß.“ – Im Zentrum des 2. Teils, der viele Notenbeispiele (in hervorragendem Typendruck) enthält, steht „das feine Accompagnement“, dessen Grundlage immer noch aus dem Generalbassspiel bestand. Deshalb sind hier zunächst Erläuterungen zur Bezifferung und deren praktische Umsetzung enthalten, doch will Bach gleichzeitig beim Schüler ein Gespür für guten Geschmack und beste Ausführung entwickeln. Deshalb gehen die Kapitel weit über die technische Wissensvermittlung hinaus (z. B. Vom Vortrage, Von den Schlusscadenzen – hier ausführliche Hinweise „mit und ohne Verzierung“ – oder Von gewissen Zierlichkeiten des Accompagnements). Dabei werden auch kompositionspraktische Fragen erörtert (etwa im Kapitel Vom Baßthema), bis Bach schließlich auf didaktisch weniger exakt zu bestimmende, aber umso wichtigere Bestandteile des Klavierspiels eingeht (insbesondere: Von der freyen Fantasie).
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Bestell-Nr.
A09/470
Preis € 65,--
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BERG, Alban (1885–1935) – HILMAR, Ernst. Wozzeck von Alban Berg. Entstehung – erste Erfolge – Repressionen (1914–1935). Wien, Universal Edition, 1975. 106 S. (mit mehreren Abb.), quarto. Grüner OLnbd. mit Goldprägung, bestens erhalten – hier in einem besonderen Exemplar mit einer gedruckten Erklärung auf einem eingeklebte Blatt auf dem vorderen Spiegel: Zum 50jährigen Jubiläum der Uraufführung von Wozzeck überreicht von der Universal Edition. Wien im Dezember 1975, handschriftlich von Seiten der Verlagsleitung ergänzt „Für Heiner Hill, weil er zur Fortsetzung des hier beschriebenen wesentlich beitrug“.
Für seine zwar knappe, aber äußerst faktenreiche Studie zog Hilmar nicht nur zahlreiche zeitgenössische Dokumente aus Presse und Korrespondenz des Komponisten heran; er konnte auch auf das Archiv der Universal Edition zurückgreifen und damit viele Informationen zur Aufführungsgeschichte ‚aus erster Hand’ veröffentlichen. Daraus geht hervor, wie schleppend diese anfangs verlief, und erst nachdem 1929 mit Oldenburg ein verhältnismäßig kleines Theater die schwierige Aufgabe gemeistert und das avantgardistische Werk auf die Bühne gebracht hatte, war der Damm gebrochen. Allerdings fand der Siegeszug schon 1933 mit der ‚Machtergreifung’ Hitlers und dem 1938 erfolgten ‚Anschluss’ Österreichs ein jähes Ende. Im Unterschied zu den Opern von Schreker, Korngold oder Braunfels gehört Wozzeck zu den wenigen Werken, die nach dem erzwungenen Verstummen nach 1945 wieder in die Spielpläne zurückgefunden haben und zum ‚modernen Klassiker’ geworden sind.
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Bestell-Nr.
A09/471
Preis € 145,--
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CHOPIN, Frédéric (1810–1849) – KOBYLAŃSKA, Krystina. Chopin in his own Land. Documents and Souvenirs [...] Introduction by Jaroslaw Iwaszkiewicz. Krakau, Polskie Wydawnictwo Muzyczne, 1955. X, 296 S. (meistens mit drei Abb. Pro Seite), großfolio, OLnbd. mit Goldprägung und originalem Papierumschlag, bestens erhalten.
Opulent ausgestattete Bildbiographie, in der Chopin speziell als ‚Nationalkomponist’ vorgestellt wird und die eine für die Publikationszeit überraschende und außergewöhnlich hohe substantielle Qualität aufweist (hervorragendes Papier und ausgezeichnete Reproduktionen). Offenbar war der Foliant vor allem für den Export bestimmt, da alle Texte nur auf Englisch vorliegen. Im Hinblick auf die polnischen Jahre Chopins (1810 bis 1830) dokumentiert das Bildmaterial akribisch auch das Umfeld des Komponisten und bietet damit Motive, die sonst kaum anderweitig publiziert worden sind. Bei der Verfasserin handelt es sich um die große Chopin-Spezialistin, die 1977 im gleichen Verlag das bis heute maßgebliche Werkverzeichnis Chopins veröffentlicht hat (deutsche Ausgabe 1979 bei Henle).
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Bestell-Nr.
A09/472
Preis € 180,--
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Neue Musik-Zeitung. 5. Jahrgang (ohne Musikbeilagen). Köln, Tonger, 1884. 6 Bll. (Inhaltsverzeichnis), 296 S., großfolio. Schlichter zeitgenöss. HLnbd., leicht bestoßen, schwache Lagerungsspuren. Papier etwas gebräunt. Fester Bund.
Die Neue Musik-Zeitung spiegelt das musikalische Leben der Kaiser-Zeit in seiner ganzen Vielfalt wieder, insbesondere auch durch den Umstand, dass der Unterhaltungssektor nicht vollkommen ausgeklammert wurde. Zweifellos wird man der Neuen Zeitschrift für Musik oder den Signalen für die musikalische Welt einen professionelleren Zuschnitt zubilligen müssen, doch gerade die Nähe der Neuen Musik-Zeitung zu populäreren und mehr auf Zerstreuung abzielende Periodika entpuppt sich bei ihrer Lektüre rückblickend sogar als ein Vorzug: Ihr Spektrum erstreckt sich nämlich von der seriösen Reportage oder der Rezension neu veröffentlichter Musikalien über informative Essays zu allen möglichen Bereichen des Musiklebens und der -geschichte bis zu Berichten über Künstler, was gelegentlich auch zu amüsantem Tratsch und Klatsch tendiert. Ferner finden sich belletristische Veröffentlichungen, darunter Huldigungsgedichte an die gängigen Musik-Heroen, Anekdoten oder Erzählungen aus der Feder der heute noch bekannten Elise Polko. Hinzu kommen qualitativ hochwertige und großformatige Illustrationen (in der damals viel verwendeten Xylographie) von Instrumenten oder Musikerporträts (hier u. a. von Edvard Grieg, Adolf Henselt, Adolf Jensen, Josef Rheinberger und Julius Rietz), die dem Selbstbewusstsein des deutschen Kaiserreiches entsprechen und mit der Ausstattung der oftmals prachtvollen Veröffentlichungen des Hallberger-Verlags vergleichbar sind. Hinzu kommt ein recht umfangreicher und bunter Anzeigenteil, in dem nicht nur Musikverlage inserieren oder Musikerstellen (Rubrik „Vakanzen-Liste“) und Instrumente angeboten, sondern auch ganz alltägliche Waren angepriesen werden (u. a. „entölter, leicht löslicher Cacao“ oder „Brause-Limonaden-Bonbons“). Anderen Anzeigen kann man entnehmen, dass sich damals das Xylophon zu etablieren begann.
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